Balkonkraftwerk Versicherung: So schützt du deine Anlage

Balkonkraftwerk Versicherung: So schützt du deine Anlage

Dinah Dinah
8min Lesezeit

Balkonkraftwerke bieten eine attraktive Möglichkeit, grüne Energie zu produzieren und dabei die Stromrechnung zu senken. Doch während sich immer mehr Menschen für diese kompakten Photovoltaik-Systeme entscheiden, ist es wichtig, sich auch Gedanken über die entsprechende Balkonkraftwerk Versicherungen und deren Aspekte zu machen. 

In diesem Artikel beleuchten wir umfassend, welche Versicherungen für Besitzer von Balkonkraftwerken von Interesse sein könnten und was diese im Detail auszeichnet. 

 

 

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Eine Versicherung deines Balkonkraftwerks ist nicht verpflichtend, aber klar zu empfehlen.
  • Bei Sachschäden greift entweder die Hausrat- oder die Gebäudeversicherung. Dies ist abhängig vom Standort deiner Mini-Solaranlage - fest verbundenen Anlagen fallen unter den Wohngebäudeschutz, während frei bewegliche Anlagen durch die Hausrat abgesichert sind.
  • Bei Schäden an Dritten oder deren Eigentum bietet eine Privathaftpflicht den benötigten Versicherungsschutz.

 

Ratgeber: Alles, was du über eine Balkonkraftwerk Versicherung wissen solltest

Nachfolgend findest du einen Überblick über die interessante Versicherungsoptionen für Besitzer von Balkonkraftwerken und welche besonderen Bedingungen zu beachten sind. Somit kannst du gut informiert und abgesichert deinen Beitrag zur Energiewende leisten.

 

Welche Versicherungen sind relevant für Balkonkraftwerke?

Wenn du überlegst, dir ein Balkonkraftwerk anzuschaffen oder sogar bereits schon eins besitzt, macht es Sinn sich über versicherungsspezifische Fragen Gedanken zu machen.

 

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Je nachdem, wo du dein Balkonkraftwerk montiert hast und ob du in einem Eigenheim oder in einer Mietwohnung wohnst, können verschiedene Versicherungen für Schäden rund um dein Balkonkraftwerk greifen.

 

Hausratversicherung

Auch wenn nicht verpflichtend, so schließen doch die meisten Mieter eine Hausratversicherung ab, um ihre frei beweglichen Sachgegenstände zu schützen - sowohl innerhalb der eigenen vier Wände als auch auf zur Wohnung gehörenden Balkonen oder Terrassen.

Ein Balkonkraftwerk zählt ebenfalls zu deinen privaten Sachgegenständen, war aber lange Zeit nicht explizit in der Hausratversicherung inkludiert. 

Nachdem die Mini-Solaranlage jedoch den Aufschwung der letzten paar Jahre erlebt hat, hat der Gesamtverband der Versicherer (GDV) im November 2023 die entsprechenden Bedingungen angepasst [1]. Jede nach diesem Zeitpunkt abgeschlossene Hausratversicherung beinhaltet nun automatisch den Versicherungsschutz für Balkonkraftwerke.

Aber auch bereits laufende Versicherungen können um die neue Police erweitert werden. Sprich dazu einfach deinen Anbieter an und der Zusatz wird im Regelfall in deinen bestehenden Vertrag aufgenommen.

Die Hausratversicherung deckt dabei Balkonkraftwerke ab, die auf einer Terrasse oder an einem Balkon installiert sind - also an Standorten, die zur Mietsache gehören und nicht fest mit dem Gebäude verbunden sind. Somit fällt auch ein im Garten aufgestelltes Balkonkraftwerk, welches mit einer zu deiner Mietwohnung gehörenden Steckdose verbunden ist, im Regelfall unter die Hausratversicherung.

Anlagen an diesen Standorten sind meist gegen Folgendes geschützt, auch wenn dies variieren kann und im Detail von der Schadensart und den Vertragsbedingungen deines Versicherers abhängt.

  • Feuer
  • Sturm
  • Hagel
  • Blitzschlag
  • Leitungswasser
  • Diebstahl

 

Gebäudeversicherung

Die Wohngebäudeversicherung ist für dich als Balkonkraftwerkbesitzer dann relevant, wenn du deine Mini-Solaranlage an einem Standort platzieren möchtest, wo die Anlage fest mit Gebäude oder Dach verbunden ist.

Dieses umfasst eine Montage auf dem Dach oder an der Fassade des Gebäudes deiner Mietwohnung oder deines Eigenheims. Zusätzlich zählt die feste Installation an Gartenhäusern, Garagen oder auch Carports.

 

Mann fixiert Solarmodul auf Ziegeldach.

Bei einer Dachmontage bietet die Wohngebäudeversicherung den nötigen Schutz vor hohen Kosten bei Schäden an deinem Balkonkraftwerk. (Bildquelle: pexels.com / Kindle Media)

 

In dem Fall, dass du eine Immobilie besitzt, verfügst du mit höchster Wahrscheinlichkeit bereits über eine Wohngebäudeversicherung, ist diese doch oft Voraussetzung für die Finanzierungsverhandlungen mit der Bank.

Bei einer Mietwohnung solltest du dir überlegen, den Versicherungsschutz für die genannten Standorte abzuschließen.

Dieser umfasst wie die Hausrat oft die üblichen Elementarschäden sowie einen Diebstahlschutz, sind aber nicht immer gleich und können über gesonderte Versicherungsbedingungen verfügen.

 

Private Haftpflichtversicherung

Neben den beiden Sachversicherung, die dein Balkonkraftwerk gegen Schäden absichern, gibt es die Privathaftpflicht, die dich vor durch deine Mini-Solaranlage verursachten Kosten schützt.

Wenn dein Balkonkraftwerk Dritten oder deren Eigentum Schaden zufügst, dann greift die Private Haftpflichtversicherung.

Sollte also bei einem Sturm ein Solarmodul auf ein geparktes Auto stürzen, so bist du ebenso abgesichert, wie wenn die Anlage Feuer fängt und dies auf ein Nachbargebäude übergreift.

 

Gibt es eine spezielle Balkonkraftwerk Versicherung?

Mit steigender Beliebtheit der privaten Solarenergienutzung in den letzten Jahren haben sich Versicherungen dieser stetigen Entwicklung angepasst.

Auch wenn es keinen speziellen Versicherungsschutz ausschließlich für Balkonkraftwerke gibt, so gibt es doch Versicherungen für Photovoltaikanlagen. Diese schützen unter anderem dieselben Schadensfälle wie eine Hausrat- oder Gebäudeversicherung - bei Brand, Blitzschlag oder auch Sturm und Hagel bist du also abgesichert. 

Darüber hinaus bietet sie zusätzlich einen deutlich erweiterten Versicherungsschutz.

Selbstverschuldete Fehler durch Fehlbedienung sind dabei ebenso geschützt, wie Schäden durch Überspannung oder aber auch bei Tierbissen an deiner Solaranlage.

Auch bei minderen oder ausfallenden Erträgen, etwa durch einen Stromausfall ausgelöst, kann die Photovoltaikversicherung Abhilfe leisten.

Es ist jedoch zu beachten, dass diese Zusatzversicherung deutlich kostenintensiver ausfällt als die Hausrat- oder Gebäudeversicherung. Während sie bei größeren Anlagen Sinn macht, ist von dieser Art der Balkonkraftwerk Versicherung abzuraten.

Die vorher genannten Versicherungen sind für eine Mini-Solaranlange besser geeignet. Nicht nur ist der Versicherungsschutz bei Hausrat und Privathaftpflicht ausreichend, durch die niedrigeren Kosten gestaltet sich diese Form der Absicherung auch deutlich rentabler.

 

Gibt es eine Balkonkraftwerk Versicherung gegen Diebstahl?

Auch als steckerfertige Solaranlagen bezeichnet, ist ein großer Vorteil von Balkonkraftwerken, der einfache und unkomplizierte Anschluss über einen handelsüblichen Schukostecker an deine Steckdose. Doch dies kann auch zum Nachteil werden.

Aufgrund der einfachen Installation kann besonders ein nicht fest montiertes Balkonkraftwerk leicht entwendet werden. Einfach den Stecker ziehen und die Mini-Solaranlage samt Halterung aus dem Garten oder von der Terrasse mitnehmen stellt keine große Herausforderung dar.

 

Abgelegenes Haus auf freier Fläche in der Dämmerung.

Besonders auf leicht zugänglichen Grundstücken ist das Risiko nicht auszuschließen, dass etwa in der Nacht das eigene Balkonkraftwerk gestohlen wird. (Bildquelle: Vidar Nordli-Mathisen / unsplash.com)

 

Auch beim Anschluss durch einen Wielandstecker besteht das Risiko. Zwar wird hier ein Werkzeug benötigt, um den Stecker von der Dose zu lösen, aber auch dies ist leicht bewerkstelligt.

Da die Anschaffung eines Balkonkraftwerks mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist, macht es Sinn, dass man sich gesondert gegen Diebstahl schützen möchte. Solch einen gesonderten Versicherungsschutz gibt es allerdings nicht.

Die Bedingungen im Rahmen der Hausrat- und Gebäudeversicherung decken dich gegen Schaden durch Diebstahl ab und sind dabei meist ausreichend. Entscheidend ist, dass du dich im Detail mit deinen Versicherungsbedingungen auseinandersetzt und im Zweifelsfall direkt bei deinem Versicherer nachfragst.

 

Ist es Pflicht, ein Balkonkraftwerk zu versichern?

Nein, es ist nicht verpflichtend, dein Balkonkraftwerk zu versichern - jedoch definitiv zu empfehlen.

In den meisten Fällen muss nicht extra eine neue Versicherung abgeschlossen werden, da diese meist eh schon vorhanden ist. Über eine Hausrat und die Privathaftpflicht verfügt so gut wie jeder Mieter und eine Gebäudeversicherung für Eigenheimbesitzer ist auch keine Seltenheit. Lediglich die ein oder andere Erweiterungen am Versicherungsschutz können von Nöten sein.

Zudem ist es ratsam, deinem Versicherer die Installation eines Balkonkraftwerks zu melden. Dies ist zwar auch nicht verpflichtend, aber so kann deine Versicherungssumme gegebenenfalls angepasst werden und du dich im Schadensfall vor Leistungskürzungen schützen.

Abhängig vom Versicherer kann nämlich der Fall eintreten, dass für ein nicht angemeldetes Risiko keine Kosten übernommen werden.

 

Fazit

Es ist nicht gesetzlich verpflichtend, sein Balkonkraftwerk gegen (verursachte) Schäden zu schützen. Da die notwendigen Versicherungen für einen umfangreichen Schutz allerdings oftmals eh schon abgeschlossen sind, sollten diese im Schadensfall auch wahrgenommen werden. Zudem ist es allgemein zu empfehlen, sich einen Versicherungsschutz für sein Balkonkraftwerk zuzulegen.

Eine spezielle Zusatzversicherung für Photovoltaikanlagen muss es nicht unbedingt sein, abhängig vom Standort und Anbieter ist eine Hausrat- oder Gebäudeversicherung bereits mehr als ausreichend.

 

Weiterführende Quellen und Literatur

[1] Neue Musterbedingungen: Balkonkraftwerke künftig über die Hausratpolice versichert | Gesamtverband der Versicherer (GDV)

Versicherung für Balkonkraftwerke: wichtige Fakten & Tipps | balkonkraftwerk-abc.de

Die richtige Versicherung für Dein Balkonkraftwerk | Cosmos Direkt

Sind Balkonkraftwerk und Solaranlage in der Hausratversicherung mitversichert? | FRI:DAY

Solar-Boom: Wie sind Balkonkraftwerke versichert? | Die Versicherer

 

Titelbild: Alexander Andrews / unsplash.com

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